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ATP Records
Vö.: 20.03.2008
Bandpage
Spielzeit: 49:83
Stil: Noise/Experimental/Ambient
Die Fuck Buttons haben einem mit ihrer Bright Tomorrow 7inch ja ganz schön den Mund wässrig gemacht, welch formidabler Broken aus Noise und Wohlklang, homogen vermengt zu einem einzigartigem Gebräu. Nun also das Album, das die anfänglich Europhie zu halten hat. Und es geht gut los. Sweet Love For Planet Earth haben die zwei da am Start, eine gemächlich schöne Keyboardmelodie bringt sich in Stellung, ehe diese wohlige Noise-Wand heranschwebt und sich harmonisch geschickt zu einer Fläche wogenden Rauschens verwebt. Ihr Umgang damit ist grundlegend anders als bei vielen anderen Noise-Künstlern, denn währen diese gern verstören, gelingt es den Fuck Buttons wie wenig anderen in diesem Brummen und Rauschen Harmonie und gar Melodie unterzubringen, mehrere Soundlagen legen sich übereinander, im Hintergrund erklingen ambientöse, helle schöne Klänge, während der Noise mit immer mehr Druck daher kommt. Und die Vocals - wild verzerrtes Gerede und Geschrei ist da aus dem Hintergrund zu vernehmen, welches sich trotz offensichtlicher Kontraste wie selbstverständlich in den Sound einbettet. Ein herrlich schwirrender Opener, dem mit Ribs Out etwas völlig anderes folgt. Plötzlich wird rhythmisch wild auf allerlei Percussions (Live Fotos sprechen auch von Waschmaschinen-Trommeln) gehauen und wilde Laute ertönen dazu - man muss sich da so ungefähr das Resultat einer Wildgewordenen Schimpansenhorde vorstellen, die volles Rohr auf LSD einen Trommelkreis verkiffter Hippies stürmen. Hell Yeah. Okay, Let's Talk About Magic. Wieder wohliger Noise, verzerrte Vocals, dazu etwas polternde Rhythmen - und es kommt ein wenig zum Haken dieser ganzen Geschichte. Es gelingt ihnen zwar wirklich schöne Harmonieläufe zu fabrizieren, aber es zieht sich nun doch ein wenig in die Länge, denn auch das folgende Race You To My Bedroom - Spirit Rise funktioniert nach diesem Rezept. Da wird das verzerrte Genuschel und Geschrei zwar mal so richtig herrlich hysterisch, aber dennoch hätte man sich da etwas mehr Einfallen lassen können. Ein kleines Spannungsloch sozusagen, dem glücklicherweise das schon angesprochene Bright Tomorrow folgt - der stoische Beat und dieser spannungeladene Songaufbau kommen genau richtig und holen die Fuck Buttons wieder ganz nach vorne. Colours Move zieht dann wieder mit tiefem Noise und wilden Zoo Geräuschen, klingt gut, aber hat man jetzt schon irgendwie gehört.
So bleibt Street Horrrsing sicher eine sehr coole Platte einer Band mit innovativem Sound, die aber sicher noch ein wenig mehr auf dem Kasten hat als sie hier gezeigt hat und sich noch ein paar Tricks mehr auf Albumdistanz einfallen lassen sollte.
8 von 10 Punkten
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